Cadaqués

Tag 5: Cadaqués ~0kmDay 5: Cadaqués ~0km

Hatte heute etwas mit mir zu kämpfen: einerseits hatte ich mich schon so an einen ‘ständig-weiter-Rhythmus’ gewohnt, andererseits wurde ich erstens von Barbara zwischen 5 und 6 zum Tee eingeladen, zweitens wars hier wirklich schön und drittens wars auch endlich mal an der Zeit einen Ruhetag einzulegen.

Die endgültige Entscheidung – bin ein Meister im Zaudern – quälte mich bis 3 am Nachmittag. Bis dahin packte ich zunächst meine Sachen zusammen und sattelte mein Pferdchen auf. Denn entweder ich wäre eben unterwegs oder in einer anderen, günstigeren Herberge, die mir Harry empfohlen hatte.

Bis dahin fuhr ich nochmals kreuz und quer durch die engsten und steilsten Gassen von Cadaqués, nochmals zum Cap de Creus und suchte mir für den Fall, dass es doch das Zelt werden sollte, ein Plätzchen aus.

Montpellier war, was die Fahrtechnik auf engen, nassen, steilen und natürlich gepflasterten Gassen, aber insbesondere was das Selbstverständnis eines Motorradfahrers anbelangt, ein Augenöffner. Da geht ja viel mehr! Man muss nur den anderen zusehen. Hab also versucht, auch in der Hinsicht etwas vom südländischen Flair mitzunehmen, also: Verkehrsinseln müssen nicht immer umrundet werden – oft führt der kürzeste Weg gerade drüber. Sperrlinien heißen so viel wie doppelte Aufmerksamkeit auf Ein- und Ausfahrten (Gegenverkehr ja sowieso) beim Überholen und stehende Autos sind als Slalomstangen anzusehen. Wehe man fährt nicht einmal links und am nächsten Auto rechts vorbei :-)

Nach einem kurvenreichen Nachmittag erschien ich, südländischen Sitten gerecht, etwa eine Stunde nach der vereinbarten Zeit zum Tee bei Barbara (hierbei bedurfte es meinerseits keinerlei Anpassungen). Barbara kommt ursprünglich aus Deutschland, lebt aber als Kunstschaffende schon seit gut 18 Jahren hier und zählt ihre Geburtstage inzwischen abwärts. Nebenher kümmert sie sich auch noch um die herum streunende Hunde und Katzen der Ortschaft. Als wir mit ihrem äußerst misstrauischen Hund Luci (vom Charakter her für mich einfach die Thai) spazieren gingen, begleiteten uns binnen kürzester Zeit mindestens zehn weitere Katzen. Nach dem Spaziergang hockten wir uns noch vor eine Bar unten am Meer und hatten uns so einiges zu erzählen. Auf dem Weg nachhause zeigte mir Barbara noch den Spielplatz und insgesamt habe ichs zum Schluss in keinster Weise bereut, einen weiteren Tag hier geblieben zu sein.

 

This entry was published on 26. October 2011 at 23:59 and is filed under Europe, Spain. Bookmark the permalink. Follow any comments here with the RSS feed for this post.

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