Chile

Santiago de ChileSantiago de Chile

Montag in der Früh gabs noch eine feste Abschiedsumarmung von Kerstin und Eduardo und dann konnte es auch schon losgehen in einen weiteren Abschnitt meiner Reise. Zunächst standen mir drei Flüge bevor: Teneriffa – Madrid (2,5h), Madrid-Bogota (10,5h) und Bogota – Santiago (6h). Nachdem ich das letzte mal von Samstag auf Sonntag in einem ordentlichen Bett geschlafen hatte, kam ich Dienstag um 7 etwas gerädert aus der Ankunftshalle in Santiago und wollte einfach mal nur eine Zigarette rauchen, mich sammeln und mir überlegen wie es nun weiter geht. Nach zwei Schritten war da auch schon der erste Taxifahrer der mich unbedingt zum allerbesten Preis befördern wollte. Mein no gracias, solamente quiero fumar wurde überhört und er verfolgte mich auf Schritt und Tritt von Bankomat, bis Imbissstand usw. zuvor hatte ich ihn noch um Feuer gebeten – offenbar hatte er das so verstanden, dass ich dann auch automatisch mit ihm fahren will. Irgendwann wurde es ihm doch zu blöd und er schwirrte endlich ab. Inzwischen fotografierte ich die Preisliste des nächsten Airport-Shuttles. Eine Fahrt zum Terminal Alameda (quasi der Hauptbusbahnhof, eine U-Bahn Station nach dem Hauptbahnhof)  kostet 8.000,- chilenische Pesos (€1,- = CLP~680,-), eine Taxifahrt wird um 13,000- angeboten. Als ich dem nächsten Taxifahrer das Foto zeigte, bot er mir die selbe Fahrt, ohne großartig was sagen zu müssen, um 10.000,- an.

Am Terminal angekommen stand ich vor einer neuen Herausforderung: Santiago war ja erst die halbe Miete, für meine ersten vier Wochen Spanisch-Kurs habe ich mir zwei Schulen in San Carlos de Bariloche in Argentinien ausgesucht. Davon trennten mich noch weitere 17h mit zwei Busen und ich wusste noch nicht so recht wie man das nun angeht. Im und rund um das Terminal reihen sich bestimmt über 50 Busfahrtgesellschaften und eigentlich wäre ich gern gleich tagsüber weitergefahren um mir unterwegs die Landschaft ansehen zu können. Nach dem ich wahrscheinlich bei jedem Anbieter bereits zum zweiten Mal vorbei gelaufen bin, musste ich einsehen, dass es für die gewünschten Strecken nur Nachtbusse gibt. Schließlich buchte ich meine Reise mit Tur-Bus und war schon mal halbwegs erleichtert. Richtig erleichtert war ich dann, als ich im Keller des Terminals die Gepäcksaufbewahrung (custodia) fand und mich meines großen Rucksacks mit 24kg (Thema für sich) befreien konnte.

Inzwischen wars zehn am Vormittag, der Bus nach Bariloche fuhr erst um 20:50 und so hatte ich noch einen ganzen Tag Zeit um mir einen ersten Eindruck über eine südamerikanische Metropole zu verschaffen. In der U-Bahnstation löste ich ein Ticket um 600,- und staunte nicht wenig, als ich vom Kassierer für 2.000,- nur 400,- heraus bekam. Schnell stieß ich mit meinen drei Brocken Spanisch an meine Grenzen, als ich aber demonstrativ nachzählend nicht vom Schalter wich, wurde es dem Typen doch zu blöd und ich bekam auch noch meinen 1.000er zurück.

Vorläufiges Ziel war nun zur Plaza de Armas zu gelangen. Als die spanischen Eroberer ihre Städte errichteten wurden sämtliche Straßen in einem rechtwinkeligen Raster angelegt. Der mittlere Block wurde stets freigehalten und wichtige institutionelle Gebäude umgeben diesen freien Block. In Friedenszeiten wurde dieser Platz für Militärparaden benutzt; wurde zur Verteidigung mobil gemacht, fand auch hier die Waffenausgabe statt. Daher: Plaza de Armas. Nach ein paar U-Bahn Stationen und drei weiteren Blocks zu Fuß war ich auch schon dort und besetze auch gleich mal für eine Weile eine Bank um etwas Schlaf nachzuholen. Ausgeruht und wieder einigermaßen gesammelt machte ich mich wieder auf den Weg und hatte drei Schritte drauf auch schon einen Stadtplan in der Hand. Nächstes Ziel war die Markthalle, danach der Ausflugsberg von Santiago der bequem mittels Standseilbahn besichtigt werden kann. Schließlich stellte ich fest, dass ich nur mehr den beinah gestohlenen 1.000,- dabei hatte. Entweder ich fahr also die zehn U-Bahn Stationen zurück, oder ich leiste mir ein Bier und eine Pizza und gehe zu Fuß. Die Stimmung war gut, die Leute freundlich, das Wetter angenehm, es gab jede Menge zu entdecken, also entschloss ich mich für letzteres.

This entry was published on 15. November 2011 at 23:30 and is filed under Chile, Southamerica. Bookmark the permalink. Follow any comments here with the RSS feed for this post.

One thought on “Santiago de ChileSantiago de Chile

  1. Geil!! Ich muss nach Chile…..:-)

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