Der Lohn für zwei Stunden im Regen!

Day 3: Ventimiglia – Montpellier ~400kmTag 3: Ventimiglia – Montpellier ~400km

Ausgeschlafen und wieder guter Dinge gings heute weiter nach Montpellier. Damits nicht zu einfach wird, wartete heute eine neue Prüfung auf mich, von der ich aber erst am späteren Nachmittag erfahren sollte. Zunächst rollte ich also ruhig und gelassen von Italien rüber nach Frankreich. Kurze Zeit später war ich auch schon in Monaco. Leider kam ich da bei weitem nicht so schnell wieder raus wie rein. Überall war Stau und mit den vielen Rampen, Einbahnen, Tunnels mit Kreisverkehren usw. hatte ich etwas zu kämpfen. Bis ichs geschafft habe, hatte ich auf alle Fälle genug von diesem kleinen Stadt-Staat und freute mich in Nizza angekommen zu sein. – Dort erlaubte sich meine kecke CoPilotin Andrea (Stimme der Ansage der NaviSoftware) einen kleinen Streich, so dass ich nach 30 Minuten und gefühltem 48 Richtungsansagen wieder an meinem Ausgangspunkt angekommen war. Fein, dann gehen wir mal eben Tanken, vielleicht erholt sie sich ja wieder. Etwas später hatte ich auch von Nizza genug und wollte einfach nur auf die Autobahn um für den heutigen Tag noch etwas Strecke gut zumachen, bevor er vorbei sein sollte.


Route nach montpellier auf einer größeren Karte anzeigen

Zu einem neuen Ärgernis wurden nun die etlichen Mautstationen gepaart mit meinem Talent ausgerechnet 2-3km vor der nächsten Mautstation eine Pause einzulegen. Kaum hatte ich also wieder alles an und verkabelt musste ich mich wieder ausziehen um zu zahlen oder ein neues Ticket zu ziehen. Dazu wurde auch der Himmel zunehmen unfreundlicher bis ich schlussendlich kurz vor Marseille in ein ordentliches Gewitter geraten bin. Nach einer Stunde wars auch schon wieder vorbei, dafür stürmte es höllisch mit Böen über 100km/h. – Das alles aber von hinten, so dass es bei 60km/h fast windstill auf dem Motorrad war. Es ging also weiter mit Rückenwind und hätte sich Andrea kein zweites Mal vertan wäre ich bestimmt noch vor Einbruch der Dämmerung in Montpellier angekommen.

Stattdessen schickte Sie mich diesmal gut 70km von der Autobahn auf irgendwelchen Gemeindestraßen durch die Gegend. Bald wars finster und es begann von neuem heftig zu regnen. Die Straßen waren alles andere als gut erhalten und ich wurde zunehmend müde. So reduzierte sich meine Durchschnittsgeschwindigkeit auf 40km/h und weniger. Schneller war einfach nicht drinnen. Die Nacht war rabenschwarz, die Straße von Schlaglöchern gesäumt und das verregnete Visier lies relativ sperrlich erahnen wo der Straßenrand sei.

Schließlich hatte auch Andrea die Nase gestrichen voll, so dass ich kurze Zeit später wieder auf der Autobahn war und gegen 9 in Montpellier.

Die Suche nach einer Unterkunft wurde dann noch zu einer wahren Herausforderung. Selbst die 5.Herberge die ich gegen 11 anlief war ausgebucht, zumindest hatte sich jener Rezeptionist dazu erbarmt ein paar Kollegen anzurufen.

Die Wegbeschreibung war dann die letzte Herausforderung für den Tag: ‘also, wenn du so fährst wie es das Navi vorgibt dann ist das ein riesen Umweg! – aber du hast ja ein Motorrad und kein Auto, am besten ist, du fährst hier die Fußgängerzone runter, dann links, dann rechts, dann usw. ..allerdings gibts grad überall Baustellen und vielleicht musst du dann da und dort, doch links und nicht rechts..!’ Ok, verstanden, alles klar, war also rund 90 Minuten später und einer Irrfahrt, die ich zu gerne mitgetrackt hätte, endlich im Hotel Cosmo angekommen. Natürlich gabs da überall Baustellen, und natürlich wusste ich nach der 2.Ecke nicht mehr wo ich war, und natürlich fuhr ich wahrscheinlich ohne es zu wissen rund zehn Mal im Kreis.

This entry was published on 24. October 2011 at 23:59 and is filed under Europe, France, Italy. Bookmark the permalink. Follow any comments here with the RSS feed for this post.

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