Los Cuernos

Puerto NatalesPuerto Natales


ab nach Puerto Natales

Nach meiner Schonzeit in Ushuaia gings inzwischen ohne Halsweh aber ordentlich verschnupft das erste Mal wieder hoch Richtung Norden. Neues Ziel: Puerto Natales um dem Parque Nacional Torres del Paine einen Besuch abzustatten. – Davor blieb ich aber noch eine Nacht in Punta Arenas, wo es gemäß Reiseführer eine Steuerfreizone geben soll, in Hoffnung hier ein neues Objektiv für vertretbares Geld zu finden.

..wieder Pech mit Hostel

Geläutert von der Erfahrung, am Abend ohne Hostel dazustehen, reservierte ich diesmal auch vorsorglich ein Bett für eine Nacht in Punta Arenas. Doch die etwas chaotischen Herbergsbesitzer hatten meine Reservierung verschlampt und wollten zunächst nichts davon wissen. – Ich blieb stur, was hätte ich sonst machen sollen, auch hier waren alle Hostels überlaufen, und schließlich bekam ich doch ein Bett. Zwei weitere Backpacker, die erst spät in der Nacht ankamen, verbrachten die Nacht im Wohnzimmer auf der Couch… – Überhaupt war diese Herberge etwas seltsam: eigentlich mehr ein Familienhaus als eine Herberge: es gab Küche, Schlafzimmer, Wohnzimmer und mehrere Badezimmer, und die Familie lebte selbst auch mitten unter der Heerschar an Reisenden, als ob sonst nichts wäre. Der Hauseigentümer saß vorm Fernsehen im 15qm großen Wohnzimmer und schaute Fußball, während zehn weitere Backpacker im selben Raum beim Abendessen saßen.

..neues Objektiv

Am folgenden Tag machte ich mich hoffnungsvoll auf zur beschriebenen Zona Franca. – Es fing schon mal schlecht an für mich – ich war um eins dort und bis drei war alles geschlossen. Zwar stand der Eigentümer des einzigen Fotogeschäfts bei geöffneter Tür im Laden, aber Mittagszeit ist eben Mittagszeit, und ich konnte ihm keine Auskunft entlocken, ob es überhaupt Sinn macht, hier nun weitere zwei Stunden zu warten. – Schließlich widmete er sich erbarmungsvoll seinem besten Kunden des Tages gegen fünf vor drei und ich musste einmal mehr feststellen, wie gut es uns zuhause in Europa eigentlich geht. – Als Blickfang gabs zwei der begehrtesten Canon Objektive zu ähnlich horrenden Preisverhältnissen wie in Ushuaia, dann gabs im Billigstsegment noch drei eher unbrauchbare Objektive und schließlich noch das Tamron 18-270 3.5-6.3 das noch am ehesten als Ersatz in Frage kam. – Der Preis: Schmerz lass nach € 580,- statt den bei uns üblichen 480,-. Immerhin nicht 920,- wie in Ushuaia..

Freudiges Wiedertreffen mit Clemens

Meine Reisekasse um einen stattlichen Betrag erleichtert fuhr ich zurück zum Hostel, packte meine sieben Sachen und fuhr mit dem nächsten Bus weiter nach Puerto Natales. Immerhin konnte ich nun wieder Fotos machen. Etwas traurig über den Verlauf der Dinge – nie hätte ich bei uns zuhause ein Tamron – schon gar nicht um einen höheren Preis als das äquivalente Canon – gekauft, saß ich im Bus und lies die Landschaft vorbeiziehen als ich plötzlich Nachricht von Clemens erhielt. – Der sei inzwischen in Puerto Natales und dachte daran, dass ich inzwischen auch hier sein könnte; morgen solls in den Nationalpark gehen und er hat sich inzwischen um alles gekümmert. – Schwer in Worte zu fassen, wie sehr ich mich über Clemens freute (lernten uns zwei Wochen zuvor in El Chalten kennen). Zu meinem Empfang gabs auch Chips, Bier und Flan (Vanille Pudding mit Caramel-Sauce) und alles war wieder gut.

Parque Nacional Torres del Paine

Die folgenden vier Tage verbrachten wir im Parque Nacional Torres del Paine – und hatten abgesehen vom ersten Tag auch wirklich Glück mit dem Wetter. Knapp 60km liefen wir umher. – Leider ereignete sich hier kurz nach Weihnachten ein gewaltiger Waldbrand weshalb ein guter Teil des Parks bis auf weiteres geschlossen ist. Ein Tourist war beim Versuch sein Toilettenpapier zu verbrennen etwas zu gründlich und die heftigen Winde Patagoniens besorgten den Rest.

Die Berge waren auch hier wirklich schön anzusehen, keine Frage, aber insgesamt hinterließ dieser Besuch im Gegensatz zu Fitz Roy und Co doch einen eher faden Nachgeschmack: um zum Park zu gelangen sind mal 12.000 chilenische Pesos fällig (ca. €20), dann kommen noch 15.000,- Eintritt hinzu. Damit steht man aber am Rande des Parks und bis zu den Wanderwegen sinds nochmals 5km auf einer ungeteerten Straße auf der zahlreiche Mini-Busse verkehren (2,500.-). Lustigerweise ist ausgerechnet der touristisch frequentierteste Teil des Parks in privater Hand. So zahlt man pro Übernachtung nochmals 6.000,-. Für die man eigentlich nicht wirklich was geboten bekommt. Ganz im Gegenteil: der Grundbesitzer veranstaltet für jene für die das Wandern zu anstrengend ist, Pferdetouren entlang der Wanderwege und so kommts dass auch der Campingplatz mit Pferdeäpfeln übersät ist. – Wer bald aufsteht um bald dort zu sein und einen tollen Platz zu ergattern hat morgens gut lachen wenn er nicht mehr aus dem Zelt kommt: die Zelte stehen dicht an dicht wie Handtücher in Lignano. – Als Alternative kann man lediglich mit dem Wind pockern und ungeschützt auf dem felsigen Untergrund am Strand campen – wir entschieden uns für letzteres und glücklicherweise gabs auch kaum Wind.

In El Chalten begint der Wanderweg gleich vor der Haustür, man zahlt keinen Eintritt in den Park, die Campingplätze sind kostenlos und Pferde gibt es auch keine.. und: der Park ist soweit noch weitestgehend von unachtsamen Toilettenpapierverbrennungsaktionen verschont geblieben.

This entry was published on 17. January 2012 at 02:01 and is filed under Chile, Southamerica. Bookmark the permalink. Follow any comments here with the RSS feed for this post.

3 thoughts on “Puerto NatalesPuerto Natales

  1. Ray Chicago on said:

    Heast OIDA :D
    Wenn ich mich nicht so für dich freuen würde, würde mich glatt der Neid fressen :)
    Ich wußte gar nicht, wie wunderschön Südamerika ist – danke für diese Eindrücke… freu’ mi scho auf die ausführliche Fotobegutachtung wenn du wieder zuhause bist…

  2. Max K on said:

    Sitz im Vorführraum, Sonntag 11.03.2012, horche gerade eine coole Mucke, denk an die gemeinsamen Vorführstunden. Es war eine geniale Zeit.

    LG

    Max

  3. Haris on said:

    1,5 monate hat man nix zum weiterlesen? was los tommy, wann gibts neue geschichten?

    paz

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